Robert Blum – ein Kölner Freiheitskämpfer

Wenn man am Fischmarkt steht und Richtung Groß St. Martin guckt, fällt vielleicht in der Mauer eine Erinnerungstafel auf. Sie ist Robert Blum gewidmet, einem Freiheitskämpfer, der hier am Fischmarkt geboren wurde. Robert Blum wurde am 10. November 1807 in Köln als Sohn eines Fassbinders am Fischmarkt geboren. Sein Vater starb früh, der Stiefvater verdiente als Schiffergeselle kaum den Lebensunterhalt für die große Familie. Blum wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und da kein Geld da war, um ihn dauerhaft zur Schule zu schicken, erwarb er seine erstaunliche Bildung als Autodidakt. Er versuchte sich in verschiedenen Berufen, bevor er in seiner Heimatstadt als Theaterdiener arbeitete. Zu Beginn der dreißiger Jahre bekam er eine auskömmliche Stelle als Sekretär am Leipziger Stadttheater. Als Stadtverordneter in Leipzig hatte er sich allmählich den Respekt der Honoratioren erworben. Zugleich verstand er es, durch seine volkstümliche Rhetorik die Menge in seinen Bann zu schlagen. Er trat als flammender, mutiger Redner auf, organisierte die nationalfreiheitliche Bewegung in Sachsen, und zog 1848 als Abgeordneter in die großdeutsche Nationalversammlung zu Frankfurt am Main ein. Ein geeintes Deutschland, aber in Freiheit. Für ihn war ein deutscher Nationalstaat nur als Republik denkbar und die geeinte Republik wiederum war die Voraussetzung für sein eigentliches Ziel – die Freiheit des Menschen. Bei alldem blieb Blum sensibel für die sich verschärfenden sozialen Probleme im Vormärz. Er vergaß nie, woher er gekommen war. Im Oktober 1848 überbrachte er den in offenem Kampf gegen die Regierung stehenden Demokraten in Wien eine Sympathieadresse der Frankfurter Nationalversammlung. Er wurde verhaftet und zum Tode verurteilt. Blums Hinrichtung war kein unglücklicher Zufall, sondern eine bewusst getroffene Entscheidung. Mit der Erschießung Blums am 9. November 1848 starben alle demokratischen Hoffnungen, sie sollten erst 70 Jahre später, am 9. November 1918 wieder geboren werden.

So starb der populärste Politiker seiner Zeit, Robert Blum, im Morgengrauen durch die Kugeln eines österreichischen Hinrichtungskommandos. Das Vaterland hat ihm das Opfer nicht gedankt. Er wurde als Märtyrer verehrt, doch bald geriet Robert Blum, einer der wenigen herausragenden deutschen Demokraten, in Vergessenheit.

Seine letzten Worte sind überliefert: »Ich sterbe für die deutsche Freiheit, für die ich gekämpft. Möge das Vaterland meiner eingedenk sein.«