Das Haus „Zur Brezel“

Das Haus, in dem heute das Brauhaus zum Prinzen ist, ist das älteste noch bestehende Gebäude am Alter Markt und trug immer den Namen „Zur Brezel“. Erstmals urkundlich 1213 erwähnt, steht es in dieser Form schon seit 1580. Der Doppelgiebel zeigt, dass es eine Art mittelalterliches Doppelhaus ist, der nördliche Teil war eine Bäckerei, im südlichen Teil war ein Brauhaus. Und dieses Nebeneinander hatte einen besonderen Grund. Schon seit 10.000 Jahren wird Bier gebraut und in diesen Tagen liest man öfter vom deutschen Reinheitsgebot von 1516, nach dem Bier nur aus Gerste, Hopfen und Wasser gebraut werden darf. Was fehlt ist die Hefe, die man damals nicht kannte. Erst 1863 entdeckte Louis Pasteur die Hefe und erst danach hat man gelernt, den Brauprozess durch den richtigen Einsatz von Hefe zu steuern. Man hat also 10000 Jahre lang gebraut, ohne zu wissen, was da passierte und ohne es wirklich steuern zu können. Man braute entsprechend der Erfahrungswerte, die man hatte. Und so wusste man, dass das Bier besonders gut gelang, wenn man gerade gebacken hatte oder wenn man in der Nähe einer Bäckerei war. Die natürlichen Hefesporen, die durch das Backen in der Luft waren, begünstigten auch das Brauen.Und so wie im Haus „Zur Brezel“ war ein Brauer froh, wenn in der Nähe eine Bäckerei war, denn schon das Rumpelstilzchen sang: „Heute back, morgen brau ich“

Und das wusste nicht nur das Rumpelstilzchen